Hilfe für Flüchtlinge in Hesepe
Bohmter spendeten nicht nur zahlreiche Koffer „Es sind ältere und jüngere Leute und Eltern mit Kindern da. Das ist ganz toll“, so fasst ein Aktive des DRK-Ortsvereins das zusammen, was auf dem Gelände am DRK-Zentrum am Gützkower Ring in Bohmte geschieht. Das DRK hatte aufgerufen, für die Flüchtlinge im Erstaufnahmelager in Hesepe zu spenden. Phasenweise gab es am Dienstagabend auf dem Hof kaum noch ein Durchkommen.
Die Fahrzeugführer kamen immer wieder auf die DRK-Helfer zu und fragten vorsichtig: „Kann ich hier etwas für die Sammlung abgeben?“ Selbstverständlich konnten sie. Das Problem, die Sachen zu lagern, ergab sich nach und nach, als die Mengen immer größer wurden. Gut, dass das DRK-Zentrum über einige Räumlichkeiten verfügt.
Und für sich spricht auch die Zwischeninformation: „Ich habe mich schon darum gekümmert. Wir bekommen am Samstag den großen Lkw des DRK Bad Essen.“ Anders ginge es auch kaum. Bevor aber die Fahrt in Richtung Bramsche angetreten werden kann, ist noch eine weitere Aufgabe zu lösen: das Sortieren. Dafür müssen nochmals etliche freiwillige Arbeitsstunden aufgewendet werden. Aber klar ist: „In Hesepe im Lager ist das für das Personal gar nicht zu leisten.“
Ausgangspunkt für die vielfältigen Aktivitäten war ein Post im Internet, den Yannick Brockmeyer gesehen hatte. Radio ffn hatte für die jeweiligen Aufnahmelager aufgelistet, was dort besonders benötigt wird. In Hesepe waren das 1000 Koffer, 1500 Paar Schuhe, 1000 Winterjacken, 500 Fahrräder, Bälle, Sportgeräte und Inlineskater.
Geliefert wurde Mischware. Bergeweise. Melanie Sälter ist sich sicher: „Das wird schon weniger, wenn wir vorsortieren, die Sachen in die Koffer packen und die dann entsprechend beschriften.“
Bernd Haase kommentiert das Geschehen auf dem DRK-Gelände: „Das war schon toll, dass so viele Leute helfen wollen.“
Und auch das gehörte dazu: Eine Frau hatte die Kaffeekasse in der Firma angezapft und dafür die die Kinder Malkreide, Springseile und Spielzeugautos gekauft. Kinder hatten es geschafft, sich von einem Teil ihrer Kuscheltiere zu trennen. Sie wussten: „Die Mädchen und Jungen in Hesepe haben nichts. Für die schaffen wir das.“ Deutlich wurde aber, dass die Trennung keineswegs leicht fiel...
Was die Mitteilung „Markus ist schon unterwegs“ zu bedeuten hatte, erschloss sich, als der Besagte mit Pkw und Anhänger in Sichtweite kam: Er hatte gleich mehrere Fahrräder abgeholt.
Die Motivation zum Helfen war groß. Warum die mitmachten, fassten die Unterstützter meist ähnlich zusammen: „Da sind viele Menschen, die gar nichts haben. Wir geben von unserem Überfluss ab.“ So konnte sich eine Frau bei diesem Anlass gut von Kinderschuhen trennen, aus denen der eigene Nachwuchs längst herausgewachsen war, die aber noch im Keller lagerten.
Und als die zweistündige Abgabezeit sich dem Ende näherte, erschien Initiator Yannick, der berufsbedingt nicht früher kommen konnte. Schon beim Aussteigen fragte er: „Dann hat das heute was gebracht?“ Die Antwort lautete kurz und bündig: „Ja“. – Hilfe für Flüchtlinge in Hesepe: Bohmter spendeten nicht nur zahlreiche Koffer | noz.de - Lesen Sie mehr auf: www.noz.de/lokales/bohmte/artikel/612386/bohmter-spendeten-nicht-nur-zahlreiche-koffer