Notfalldarsteller Unterstützung eine Übung
FEUERWEHREN UND DRK IM EINSATZ - Passant setzt bei Übung in Schwagstorf Notruf ab
60 Einsatzkräfte der Gemeindefeuerwehr Ostercappeln und des Deutschen Roten Kreuzes aus Ostercappeln und Bad Essen übten am Freitagabend die Rettung und Versorgung von Verletzten nach einem Verkehrsunfall. Jährlich führt die Gemeindefeuerwehr eine Alarmübung durch. Wie in den Vorjahren verfolgten Vertreter aus Politik und Verwaltung den Übungsablauf.
Kameraden der Ortsfeuerwehr Schwagstorf hatten ein Übungsszenario vorbereitet und aufgebaut. Es wurde angenommen, dass an der Kreuzung Helldamm /Langelager Straße ein Waldarbeiter beim Fällen eines Baumes schwer verletzt und unter dem Stamm eingeklemmt worden war. Zwei Autofahrer, die sich der Kreuzung näherten, richteten ihren Blick auf den verletzten Waldarbeiter. Dadurch abgelenkt kam es zum Zusammenstoß beider Fahrzeuge. Ein Pkw, besetzt mit einem Mann und einem Kind, landete im Straßengraben. Der Fahrer wurde im Fahrzeug eingeklemmt. Das zweite Auto wurde durch den Anstoß auf die Seite geworfen. Die Fahrzeugführerin war ebenfalls eingeklemmt.
Täuschend echt
Mitglieder der Gruppe Notfalldarstellung des DRK-Kreisverbandes Wittlage hatten sich gegenseitig mit echt aussehenden Wunden und Verletzungen geschminkt und als Verletztendarsteller in die verbeulten Fahrzeuge begeben. Für den verletzten Waldarbeiter wurde eine Übungspuppe verwendet. Der gesamte Übungsaufbau war so realistisch, dass ein Passant tatsächlich einen Notruf absetzte. Die Leitstelle der Polizei schickte daraufhin einen Streifenwagen der Polizeistation Bohmte zur Unfallstelle. Schnell konnten die Beamten über die bevorstehende Übung aufgeklärt werden.
Beengte Verhältnisse
Um 18.12 Uhr wurden die Ortsfeuerwehren Schwagstorf und Venne mit dem Stichwort "schwerer Verkehrsunfall - mehrere Personen eingeklemmt" alarmiert, zwei Minuten später auch die Ortsfeuerwehren Hitzhausen und Ostercappeln. Bereits nach wenigen Minuten erreichte das erste Fahrzeug aus Schwagstorf mit ihrem Ortsbrandmeister Markus Molitor die Unfallstelle. Molitor verschaffte sich als Einsatzleiter einen Überblick über die Lage und wies die anrückenden Kräfte den drei Einsatzabschnitten zu.Bewusst wurde für die Übung eine Stelle mit beengten Platzverhältnissen gewählt. Acht große Feuerwehrfahrzeuge und drei Rettungswagen mussten Platz finden, ohne sich gegenseitig zu behindern. Inzwischen waren auch die Sanitäter des DRK eingetroffen, die sofort Kontakt zu den Verletzten aufnahmen und die Erstversorgung einleiteten.
Neues Stützsystem getestet
Der auf der Seite liegende Pkw musste zunächst stabilisiert werden. Dabei kam ein erst kürzlich für die Ortsfeuerwehr Schwagstorf angeschafftes Stützsystem zum Einsatz. Von der Ortsfeuerwehr Venne wurde eine Arbeitsplattform aufgebaut, von der aus mit der schweren hydraulischen Rettungsschere das Pkw-Dach abgetrennt wurde. Schließlich konnte die Fahrerin auf dem Rettungsbrett gelagert und befreit werden.
Aus dem in den Graben geschleuderten Pkw wurde das Kind auf dem Beifahrersitz von der Ortsfeuerwehr Ostercappeln aus dem Pkw geholt. Sanitäter übernahmen sofort die weitere Versorgung. Der Fahrer war schwer eingeklemmt. Für die patientenschonende Rettung musste das Dach abgenommen werden. Mit einem Helm und Decken wurde der Fahrer vor möglichen Verletzungen geschützt.
Übungspuppe als Opfer
Der unter Baumstämmen eingeklemmte Waldarbeiter war so schwer verletzt, dass er reanimiert werden musste. Die Feuerwehrkräfte aus Hitzhausen entfernten die Äste. Mit aufblasbaren Hebekissen wurde der schwere Stamm so weit angehoben, dass die Übungspuppe herausgezogen werden konnte.
Genau 40 Minuten nach Alarmierung waren alle Personen befreit und der weiteren Versorgung zugeführt. Bei den Rettungsmaßnahmen galt es, alle Personen zügig und ohne weitere Verletzungen schonend zu retten. Es zeigte sich, dass sich die Ausrüstungsgegenstände der einzelnen Ortsfeuerwehren passend ergänzen. Somit konnte eine vielseitige Schadenslage durch die Gemeindefeuerwehr bewältigt werden.
Beeindruckte Zuschauer
In einer kurzen Nachbesprechung dankte Gemeindebrandmeister Olaf Meyer den DRK- und Feuerwehrkräften für die Teilnahme an der gemeinsamen Übung. Bürgermeister Rainer Ellermann, der zusammen mit Fachdienstleiterin Heike Klatka und Kommunalpolitikern aus der Gemeinde den Übungsablauf mit großem Interesse verfolgt hatte, zeigte sich beeindruckt und stellte fest: "Unsere Einsatzkräfte sind hervorragend ausgebildet. Die angeschaffte Ausrüstung liegt daher in guten Händen."