Schulsanitätsdienst im Gymnasium Bad Essen
Am Europagymnasium Bad Essen gibt es neu einen „Schulsanitätsdienst“ mit Unterstützung durch das DRK und die Bürgerstiftung Bad Essen
Die Arbeitsgemeinschaft "Schulsanitätsdienst" (SSD) im Gymnasium Bad Essen erhielt nach einer vorangegangenen Grundausbildung durch den DRK-Ausbildungsbeauftragten Jürgen Kluge am vergangenen Mittwoch durch Günter Harmeyer von der Bürgerstiftung Bad Essen das notwendige Rettungsequipment sowie Warnwesten und T-shirts mit Aufdruck überreicht. Studienrätin Sabrina Rotert als Gymnasiallehrkraft für Biologie und Mathematik betreut die Arbeitsgemeinschaft, wobei sich die 14 Mädchen und sechs Jungen der Jahrgangsklassen 9 bis 11 einmal wöchentlich außerschulisch zur einer zweistündigen Fortbildung treffen.
Die Schulleiterin des Gymnasiums, Frau Schlie, hob eingangs hervor, dass aus der Elternschaft der Wunsch an die Schulleitung für die Einrichtung eines Schulsanitätsdienstes herangetragen worden sei. Im DRK-Kreisverband Wittlage habe das Gymnasium mit dem DRK-Verantwortlichen für die Breitenausbildung, Jürgen Kluge, einen kompetenten Ansprechpartner gefunden, der in den vorangegangenen Wochen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft mit einem Erste-Hilfe-Kurs und zusätzlichem Fachwissen fit gemacht habe für die verantwortungsvolle Aufgabe. Die Teilnahme an der Arbeitsgemeinschaft sei freiwillig und außerhalb des eigentlichen Lehrplanes für die Schülerinnen und Schüler. Am Gymnasium Bad Essen betrete man damit Neuland. Alle diejenigen, die sich freiwillig für dieses Projekt gemeldet hätten, würden nicht nur zusätzliches Fachwissen erwerben, sondern auch soziale Kompetenz, die später auch im Berufs- und Familienleben nützlich sein könnte, unterstrich Gymnasialleiterin Frau Schlie. Ihr besonderer Dank galt der Bürgerstiftung Bad Essen, die einen namhaften Geldbetrag zur Verfügung gestellt habe, damit zwei Rettungskoffer, Warnwesten und T-shirts mit Funktionsaufdruck beschafft werden konnten.
Günter Harmeyer übergab die Sachausstattung namens der Bürgerstiftung Bad Essen und übermittelte Grüße des Vorsitzenden Dr. Jochen Busse. Soziales Engagement sei eine wichtige Voraussetzung, um eine mitmenschliche Gesellschaft zu gestalten. Er selbst sei als Heranwachsender im Jugendrotkreuz ausgebildet worden und sei während seiner weiteren Lebensabschnitte dem DRK verbunden geblieben. Er hoffe, dass die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft "Schulsanitätsdienst" mit der Verantwortung wachsen und sie möglichst dauerhaft sich sozial engagieren möchten.
Dr. Josef Hoffschröer bot der Arbeitsgemeinschaft an, dass er als Facharzt zu bestimmten gesundheitlichen Themen und Aspekten in Absprache mit Studienrätin Sabrina Rotert einzelne Lehrveranstaltungen durchführen könnte, und zwar ehrenamtlich in seiner Funktion als DRK-Ortsvereinsvorsitzender. Dieses Angebot wurde von der Arbeitsgemeinschaft mit großem Interesse aufgenommen, die zu den Sitzungen einen Fragenkatalog erarbeiten wollen.
DRK-Bereichsausbildungsleiter Jürgen Kluge hob die große Motivation der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer hervor, deren Mindestalter 14 Jahre betragen sollte. Sein Dank galt den DRK- Sanitätskräften Lara Wolch und Marvin Roth, die ihn während der praktischen Ausbildung tatkräftig unterstützt hätten. Die umfangreiche in zwei Koffern verstaute Rettungsausrüstung habe er ergänzt um eine ganze Anzahl von Kühlpac's, die bei kleineren Prellungen zur Schmerzlinderung eingesetzt werden könnten sowie diverses Verbands- und Verbrauchsmaterial. Jeweils zwei Mitglieder des SSD erhalten während der Schulzeit ein Prepaid-Handy. Gibt es während der Unterrichtszeit oder der Pausen im Untergerichtsgebäude oder Sporthalle einen Notfall, so rückt das Team aus und versorgt kleinere Blessuren oder bei Erkrankungen mit ersten Hilfsmaßnahmen und entscheidet im Einvernehmen mit der verantwortlichen Lehrkraft, ob der Rettungsdienst alarmiert oder eine Hausarztpraxis aufgesucht werden sollte. Der Schulsanitätsdienst hatte sich bereits um die an verschiedenen Standorten befindlichen Erste-Hilfe-Kästen gekümmert, damit sie komplett mit Verbandsmaterial ausgestattet sind sowie um den AED, den Automatisierten externen Defibrillator. DRK-Kreisausbildungsleiter Jürgen Kluge wird demnächst die Arbeitsgemeinschaft darin unterweisen, wie verletzte oder kranke Mitschüler fachgerecht und vor allem sicher auf einer Rettungstrage befördert werden. Vielleicht wird es möglich, dass auf Dauer im Schulkomplex ein eigenständiger Sanitätsraum bereitgestellt wird. Jürgen Kluge, der selbst viel "Herzblut" in die Ausbildung des Schulsanitätsdienstes investiert hat, hofft, dass er am 9. Juni 2020 mit der Schulsanitätsdienst-Gruppe des Bad Essen Europa-Gymnasiums zum Landeswettkampf in der Emslandhalle in Lingen fahren kann. 120 Mannschaften aus ganz Niedersachsen werden dort um begehrte Spitzenplätze antreten, wo es auch lohnende Preise gibt und außerdem gesellschaftliche Anerkennung. Auf dem Werbeplakat für diese Veranstaltung befindet sich zufällig das Konterfei von Jürgen Kluge, der auf diesem Fachgebiet auch überregionale Anerkennung genießt. Wenn die Schulleitung und die Eltern zustimmen, wäre dies für den Schulsanitätsdienst aus Bad Essen eine erste große Bewährungsprobe, die auch der langfristigen Teambildung dient.
Text: Eckhard Grönemeyer