Wittlager sollten bei Erster Hilfe Mini-Beatmungsmaske nutzen
Altkreis Wittlage. In der Erste-Hilfe-Ausbildung, ein Kurs mit Standard-Lehrinhalten, wird den Kursteilnehmern auch die wichtige Herz-Lungen-Wiederbelebung theoretisch und praktisch am Übungsmodell beigebracht.
Reagiert die betroffene Person nicht auf Ansprechen und Anfassen und atmet nicht normal besteht akute Lebensgefahr. In diesem Fall ist es lebenswichtig, die Herzdruckmassage und die zweimalige Beatmung durchzuführen. Außerdem sollte umgehend der Notruf über die einheitliche Notruf-Nummer 112 abgesetzt werden. Die Maßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung sind bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durchzuführen.
Für die Breitenausbildung und insbesondere die Erste-Hilfe-Lehrgänge ist DRK-Kreisausbildungsleiter Jürgen Kluge im DRK-Kreisverband Wittlage e.V. verantwortlich.
Aufgrund der aktuellen Corona Virus-Infektion wird von den zuständigen Gesundheitsbehörden zwingend empfohlen, dass die Sozialkontakte zu Personen, die nicht zur Haushaltsgemeinschaft gehören, eingestellt werden. Zu Fremden soll grundsätzlich ein Abstand von 1,5 bis 2,0 Meter eingehalten werden. Dies ist deshalb absolut sinnvoll, weil so die Gefahr einer Corona-Infektion vermieden wird. Aus dem Mund- und Rachenraum einer infizierten Person können Viruserreger mittels winziger Tröpfchen übertragen werden. Die Berührung mit den Händen von Fremden sollte ebenfalls vermieden werden.
Schwierige Entscheidung
Auch bei der Corona Virus-Lage kann es Unglücks- und Krankheitsfälle, bei denen Ersthelfer vor Ort das Notwendige und ihnen zumutbare an Hilfe leisten sollen, bis der hauptamtliche Rettungsdienst vor Ort eintrifft. Dies ist jetzt für jeden einzelnen eine schwierige Entscheidung. Niemand muss sich gesundheitlichen Risiken aussetzten, andererseits wollen viele Menschen, die zuvor einen Erste-Hilfe-Lehrgang absolviert haben, auch aus innerer Überzeugung helfen und nicht nur in sicherer Distanz abwarten. Jeder einzelne kann schließlich selbst in der gegenwärtigen Krise auf die Hilfe angewiesen sein.
DRK-Kreisausbildungsleiter Jürgen Kluge empfiehlt, dass sich möglichst viele Menschen im Fachhandel oder in den Apotheken für ein sehr geringes Entgelt eine Einmal-Schutzmaske für die Beatmung bei einer Herz-Lungen-Wiederbelebung beschaffen sollte. Das kleine Set kann in jeder kleinen Tasche mitgeführt werden. Der Faltbeutel kann aufgefaltet für die Beatmung Mund-zu-Mund oder Mund-Nase benutzt werden, einmalig. So ist das Risiko einer Infektion mit Tröpfchen aus dem Mund-Rachenbereich des zu Beatmenden bei richtiger Handhabung sehr gering. Die DRK-Ausbilder weisen in ihren Erste-Hilfe-Lehrgängen jeweils auf diese Mini-Beatmungsmasken hin, die derzeit aber noch nicht zwingend Bestandteil der Kfz-Verbandskästen sind.
Schutzhandschuhe sind heute fester Bestandteil eines jedes Autoverbandskastens, damit der Helfer nicht mit dem Blut von Verletzten in Berührung kommt. DRK-Kreisausbildungsleiter Jürgen Kluge empfiehlt, dass sich möglichst jedermann eine Einmal-Beatmungsmaske beschafft und mit sich führt, damit sich kein Hilfsbereiter infiziert und trotzdem im Bedarfsfall Leben retten kann.
Zweifache Sicherheit
Auf Anfrage bestätigte Apotheker Moritz Niemöller von der Bad-Apotheke in Bad Essen, dass die Einmal-Maske für die Atemspende dort vorrätig und für 5,90 Euro angeboten wird. Einige andere Apotheken hatten derzeit die Einmal-Masken für die Atemspende zur Lebensrettung nicht im Sortiment. Diese simple Maske bietet zweifach Sicherheit. Es gibt keinen direkten Kontakt zwischen dem Helfer und der zu beatmenden Person, also kein Verletzungs- oder Infektionsrisiko für den Laienhelfer, weil ein Sekretfilter eingebaut und das Beatmungsrohr ein zwei-Wege-Ventilsystem hat.
Die Einmal-Maske ist von langer Haltbarkeit und insofern ist die Anschaffung durchaus zu empfehlen, weil es um Lebensrettung gehen kann-
Text: Eckhard Grönemeyer